Werner Haas
dreifacher Motorrad-Weltmeister
1953/54
* 1927
X 1956

Werner Haas, 1927 in Augsburg als Sohn eines Postschaffners
geboren,
macht eine Ausbildung als Automechaniker im Fuhrpark der Post.
nach dem Krieg bekommt er eine Stelle bei den Amerikanischen
Streitkräften in der Flak-Kaserne.
Die Karriere als Motorrad-Rennfahrer beginnt mit einer alten NSU 500SS (NSU
Bullus) bei Rennen im bayerischen Raum.
Sepp Wiedemann, ein bekannter Augsburger Ardie Händler in der Georgenstraße,
fördert Werner Haas, stellt ihm eine 125 cm³ Ardie und seine Werkstatt zur
Verfügung. Durch die Vermittlung von Wiedemann bekommt Haas auch eine Stelle
als Versuchsfahrer bei dem Nürnberger Werk.

1952 fährt Werner Haas einen Eigenbaurahmen mit 125 cm³ Puch
2-Vergaser Motor. Mit dieser Maschine erringt er beim Feldbergrennen den 4.
Platz hinter 3 NSU Werksmaschinen und erregt Aufsehen bei der NSU
Rennleitung.
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Das Solitude Rennen im Juli 1952 bringt den Internationalen Durchbruch von
Werner Haas .
Nach erfolgreichem Training mit seiner Puch wird Haas am Abend im
Fahrerlager von NSU eine Rennfox angeboten, da 2 Werksfahrer von NSU im
Training gestürzt waren (Colombo und Hofmann).
Werner Haas läßt sich diese Chance natürlich nicht entgehen, fährt das Rennen
seines Lebens, und gewinnt gegen die gesamte internationale Konkurrenz das
Rennen. Ab diesem Zeitpunkt fährt Werner Haas als Werksfahrer bei NSU.
1953 ist das überlegene Jahr von Werner Haas, er fährt mit Rennfox R11 und
Rennmax R22 in beiden Klassen, dominiert die gesamte Saison und wird
Doppel-Weltmeister der 125 cm³ und 250 cm³ Klasse.


1954 gewinnt Haas mit der Rennmax den Titel der 250 cm³
Klasse, während Rupert Hollaus sich den Titel der 125 cm³ Klasse auf der
Rennfox sichert.

Nach dem tödlichen Sturz von Hollaus beim Training in Monza verkündet NSU
eine Pause vom Rennsport für die Saison 1955, die sich als endgültig
herausstellen sollte.
Werner Haas schafft sich eine private Existenz mit einer DEA Großtankstelle
auf, baut sich aus 2 Unfallwagen einen rennfähigen Mercedes 300 SL Flügeltürer auf und debütiert auch im Auto Rallye Sport.

Mit seiner Geländemax fährt er 1955 erfolgreich im Geländesport, wo er sich
auch mit seinem Bruder Otto, der mit seiner
Werks Geländemax ein As im Geländesport ist, duelliert.
1956 kommt es beim 4. Lauf der Geländemeisterschaft in Braunschweig zu einem
Eklat wegen eines falschen Wegweisers und einer folgenden Disqualifikation.
Werner Haas gibt im Juli 1956 den Rücktritt vom Motorradsport bekannt, und
wendet sich einem neuen Hobby, der Fliegerei zu.
Im August erwirbt er die Privatpiloten-Lizenz und beginnt zu fliegen.
Am 13. November 1956 fährt Werner Haas zu einem Flugplatz bei Neuburg an der
Donau und führt Wartungsarbeiten am Motor einer Jodel durch. Als er in
der Dämmerung eine Platzrunde fliegt, schmiert die Maschine beim
Landeanflug ab, und stürzt aus 50 Meter Höhe auf die Landebahn.

Dieser tödliche Absturz beendet das Leben eines der erfolgreichsten
Motorrad-Rennfahrer der Nachkriegszeit.
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I

Werner Haas auf seiner Superfox beim
Training im Panzerkessel in Augsburg